Städtebau: Eine dritte Transformation für Zürich West
Aufbauend auf Zielsetzung aus der Analyse wurde ein städtebaulicher Entwurf entwickelt. Zürich West und Altstetten Nord werden zu einem Stadtteil verbunden. Dies wird einerseits über die Weiterführung der bestehenden Energielinien, die vom östlich gelegenen Stadtzentrum in das Planungsgebiet führen und andererseits mittels des Rückbaus der Autobahn erreicht. Neu geschaffene Zentralitäten im Raum Hardturmstadion bilden künftig den städtebaulichen Trittstein dieses Zusammenschlusses. Um diese Vorstellungen zu erreichen, muss der Autobahnausläufer (SN 1.4.1) zurückgebaut werden. Durch die Reduktion des privaten Fahrzeugbesitzes soll das untergeordnete Straßennetz sukzessive zurückgebaut und zu attraktiven Stadträumen umfunktioniert werden.
Um die genannten Ziele zu erreichen, sehen wir Wohn- und Arbeitsgenossenschaften als wichtige Treiber für eine lebenswerte Entwicklung des Stadtteils. Analog zu heute bleibt Zürich West ein Ort, wo neue sowie innovative Architektur- und Städtebaukonzepte getestet werden können. Die morphologische Struktur bleibt entsprechend divers. Die Arealgrößen werden gegenüber den bestehenden Strukturen in Zürich West jedoch kleiner, um so die Konnektivität des öffentlichen Raums zu verbessern.
Die neu geschaffene städtebauliche Situation fügt sich, speziell im großmaßstäblichen Kontext, harmonisch in die bestehende Stadtstruktur ein. Durch die diversen Hochpunkte und die einzelnen Hochhäuser knüpft der Entwurf an die bestehende plurale Morphologie der beiden Stadtquartiere an und führt die Stadtsilhouette in einheitlicher, doch poröser Form weiter. Der aufgelöste Block schafft den Sprung von der großmaßstäblichen Setzung des Bestands hin zu feinkörnigeren Strukturen, ohne dabei das Prinzip der Pluralität der Morphologie zu konterkarieren.
Das Projekt Ensemble, welches sich nach der heutigen Planungsabsicht am Stadtrand befindet, findet sich durch unsere Entwurfsidee inmitten der Stadt wieder. Durch die Ergänzung eines Schulhausbaus zwischen Stadion und Hochhäusern, einer Eventhalle nördlich der Hochhäuser, größerer Gewerbebauten und durch die Verknüpfung der unterschiedlichen Mobilitätsträger, wird hier eine neue Zentralität geschaffen.
Durch die aufgelösten Blockstrukturen wird eine klare Zonierung des öffentlichen Raums geschaffen und die im bestehenden Zürich West vorherrschende Insularität der Areale aufgebrochen. Der Limmatpark schöpft sein Potenzial als Naherholungsgebiet neu aus und trägt die Landschaft bis in das Gleisfeld hinein. Im Unterschied zu heute wird der öffentliche Stadtraum stark begrünt und mit hellen sickerfähigen Belägen wie Kiesflächen, gestaltet.
Ab dem Turbinenplatz und entlang der Förrlibuckstrasse entsteht eine Abfolge an Plätzen, in deren Zentrum der Förrlibuckplatz liegt. Hier wird zur Raumbildung die Stadtachse gebrochen und die freiwerdende Fläche des ehemaligen Parkhauses als multifunktionaler Raum genutzt. Ausgehend vom neuen Förrlibuckplatz entsteht eine Situation, die nicht nur mit dem Eingangsbereich der Toni-Molkerei und der Pfingstweidstrasse in Kontakt tritt, sondern auch die öffentliche Dachfläche auf dem Gebäude in Beziehung zum Stadtraum setzt.
Dieses Ensemble an öffentlichen Außenräumen und Gebäuden bildet den Trittstein zwischen dem bestehenden Zentrum Hardbrücke und dem neuen Zentrum Hardturm und sorgt damit für die gewünschte Verbindung der einzelnen Stadtquartiere.